Angriff auf Großbritannien
Großbritannien wird immer häufiger Ziel von schwerwiegenden Cyberangriffen. Jetzt hat es das Militär getroffen.

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Laut einem Bericht der britischen Zeitung Daily Mail ist es russischen Hackern gelungen, Hunderte sensibler Militärdokumente zu ergaunern. Darunter befinden sich demnach Informationen zu acht Stützpunkten der Royal Air Force und der Royal Navy.

Der von der Boulevardzeitung als „katastrophal“ bezeichnete Sicherheitsvorfall geht auf eine Cyberattacke auf die Dodd Group zurück, einem vom Verteidigungsministerium beauftragten Wartungs- und Bauunternehmer. Durch diesen sogenannten Gateway-Angriff konnten die Täter die Sicherheitsmaßnahmen der Streitkräfte umgehen.

Dienstleister bestätigt Ransomware-Angriff

Ein Sprecher der Dodd Group bestätigte gegenüber dem Nachrichtensender BBC, dass es einen Ransomware-Vorfall gegeben habe, bei dem ein unbefugter Dritter vorübergehend Zugang zu einem Teil ihrer internen Systeme erlangte. Man habe „umgehend Maßnahmen“ ergriffen, um den Vorfall einzudämmen und die Systeme zu sichern, ohne weitere Details preiszugeben.

Täter greifen Daten von Militärbasen ab

Das Verteidigungsministerium untersucht den Fall nun. Die Behörde vermutet, dass die russische Hackergruppe Lynx hinter dem Angriff steckt. Dem Zeitungsbericht zufolge enthalten die durchgesickerten Dokumente Angaben zu mehreren sensiblen Militärstandorten, darunter RAF Lakenheath in Suffolk, wo F-35-Tarnkappenjets der US-Luftwaffe stationiert sind und vermutlich auch Atomwaffen gelagert werden.

Weitere betroffene Standorte sind RAF Portreath – eine geheime NATO-Radarstation – und RAF Predannack, der Sitz des britischen National Drone Hub. Neben Standortdaten sollen auch Namen von Auftragnehmern, Kennzeichen, Handynummern sowie personenbezogene Daten von Ministeriumsmitarbeitern im Darknet veröffentlicht worden sein. Einige der Dateien tragen die Einstufung „Controlled“ oder „Official Sensitive“.

Weitere Angriffe in Großbritannien

Der aktuelle Fall reiht sich in eine Serie von bedeutenden Hackerangriffen in Großbritannien ein. Laut dem National Cyber Security Centre hat die Zahl schwerwiegender Cyberattacken im Vereinigten Königreich ein Rekordniveau erreicht –204 Fälle wurden im Jahr 2025 bis September verzeichnet.

Dazu zählt zum Beispiel der Angriff auf den britischen Autobauer Jaguar Land Rover. Das Unternehmen kämpfte im vergangenen Monat deshalb mehrere Wochen lang mit Betriebsausfällen.


 

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